Wortgottesdienst :
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  • Die Predigt (Homilie - sprich: homilî)
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- Die Liturgie sieht nach der Verkündigung des Evangeliums eine "Homilie" vor, auch wenn wir gewöhnlich von einer "Predigt" sprechen. Das aus dem Griechischen stammende Wort Homilie bedeutet ursprünglich Zusammensein und von daher Gespräch. Es verweist aber auch auf das Eigentümliche dieser Predigt: Sie soll das Wort der Heiligen Schrift zusammenbringen mit unserer Lebenswirklichkeit. Sinn und Ziel der Homilie ist daher, die Schrifttexte, die zuvor verkündet wurden, auszulegen. Ursprünglich war dies die Aufgabe des Bischofs, bevor schon im Altertum diese Aufgabe auch Priestern und Diakonen übertragen werden konnte. Sie wird stehend als Lehrverkündigung der Kirche gehalten (auch wenn sich der Hl. Augustinus einmal beschwert hat, es sei dem Bischof nicht zuzumuten so lange zu stehen!).
Die Predigt in der Messe soll in der Regel keine allgemeine Katechese (Glaubenslehre) oder sonstige geistliche Unterweisung sein. Auch wenn es sinnvoll ist, den Bezug zu Fragen der Gegenwart herzustellen, auf bestimmte Themen oder Fragen einzugehen, so ist das eigentliche Ziel der Homilie doch immer genau dieses: Die Worte der Heiligen Schrift auszulegen und für das Leben der Kirche und aller Christen fruchtbar zu machen. Die Homilie ist die Verlängerung der Schriftlesungen in unser Leben hinein - und damit zugleich die Antwort der Kirche auf das Wort, das Gott uns geschenkt hat.