Eucharistiefeier - Hochgebet
  Übersicht 
  • Knien und Stehen
<<-zurück - weiter->>

Die grundlegende Körperhaltung aller, die mit Christus auferstanden sind, ist das Stehen. Zugleich ist das Stehen uralter Ausdruck der Ehrfurcht vor Gott, der Hörbereitschaft (beim Evangelium) und der Bereitschaft zum Aufbruch (Schluss-Segen). In der alten Kirche existierte das Verbot, sich an Sonntagen und allen Tagen der Osterzeit hinzuknien.

Weil im Mittelalter der Klerus als der eigentliche Träger der Liturgie angesehen wurde, knieten Laien während der gesamten Messfeier, während sie privat (still) beteten. Mit der Zeit aber wurde das Knien in der europäischen Kultur dann aber als eine angemessene Haltung vor dem Allerheiligsten empfunden und daher während des Hochgebetes (das mit dem Einsetzungsbericht eine Einheit bildet) und vor dem gezeigten Leib des Herrn ("Seht das Lamm Gottes...") zur normalen Praxis, während etwa beim Evangelium, beim Vater Unser das altkirchliche Stehen beibehalten wurde.

Nicht ob wir knien oder stehen macht den Unterschied. Man kann sich kniend in die Bank fläzen aber auch herumstehen, als würde man am Bahnhof auf den Zug warten. Man kann aber auch niederknien vor dem Geheimnis Gottes im Sakrament oder auch voll Ehrfurcht und in Anbetung stehen vor dem Heiligen in unserer Mitte. Immer ist es Christus, durch den wir beten und ist es der Herr, dessen Gegenwart unsere Versammlung erfahrbar macht.