Eucharistiefeier - Hochgebet
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  • Die Anamnese
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"Tut dies zu meinem Gedächtnis" (Lk 22,19) hat Jesus gesagt, als er den Jüngern das Brot brach und so seinen Leib für sie hingegeben hat. Das "Gedächtnis" und die Erinnerung ist ein wesentlicher Teil des biblischen Glaubens. In der gemeinsamen Erinnerung, insbesondere in der Feier des Gottesdienstes, erfahren Juden wie Christen, dass Gottes Wirken in der Vergangenheit nun auch Gegenwart wird. Die Gemeinschaft der Glaubenden lebt aus dieser Erinnerung und wird so in der Gegenwart verwandelt. Die Erinnerung ist auch Verpflichtung: Wir werden durch diese Feier mit hinein genommen in die Hingabe Jesu und Gott nimmt uns hinein in seine Auferstehung. Wir leben aus der Lebenshingabe Jesu - deswegen gründet die "Verpflichtung" in der Dankbarkeit. Unser Danksagen (eucharistein) besteht genau in dem Sich-Erinnern an die Worte und Gesten Jesu. Durch die (rituelle) Erinnerungsarbeit wiederholt sich zugleich das Erinnerte, und wir werden immer wieder neu verwandelt. Deswegen gehört das Gedächtnis an Jesu Tun, die "Anamnese" in jedes Hochgebet.