Das Vater Unser, wie es ursprünglich im Matthäusevangelium steht, bricht eigentümlich abrupt ab: "...sondern erlöse uns von dem Bösen". Daher wurden schon früh an das Vater Unser Gebete angeschlossen. Seit dem 5. Jahrhundert ist dies zunächst eine Entfaltung der letzten Bitte des Vater Unser (Text). Der Priester greift das Gebet der Gemeinde auf und betont das Gebet um Frieden. Hier wurde ursprünglich an die Bedrohung der Kirche durch Krieg und Gewalt gedacht. Es gibt aber auch hier und heute Bedrohungen, angesichts derer wir um Bewahrung vor dem Bösen bitten sollten. Entscheidend ist diesem Gebet, dass die größte Gefahr darin besteht, selbst schuldig zu werden und damit die Zuversicht und Freude zu verlieren, mit der wir der Wiederkunft des Herrn entgegensehen (vgl. Titusbrief 2,13).