Eucharistiefeier - Kommunion
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  • Vom Friedenskuss zum Friedensgruß
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Die Form des Friedensgrußes ist eine spannende Geschichte für sich. Es gibt - deutlich seit dem Ende des ersten Jahrtausends - die Tendenz, den Friedensgruß vom Altar ausgehen zu lassen, denn dieser symbolisiert Christus selbst. Der Priester küsste zuerst den Altar (anderswo die konsekrierte Hostie oder das Kruzifix), bevor er den Friedensgruß weiter gab. Dann aber wurde der Gruß auch wirklich als Kuss auf die Wange weiter gegeben, vom Altar aus und dann jeder seinem Nachbarn. In der beginnenden Neuzeit widersprach das zunehmend der herrschenden Prüderie, weswegen der Kuss des Nachbarn ersetzt wurde durch den Kuss einer "Paxtafel", die man küsste und weiter reichte. Diese gab es örtlich bis ins 20. Jahrhundert. In der Regel aber war der allgemeine Friedensgruß bis zur Liturgiereform in den 1960er Jahren vergessen. Erst da wird er auch in der Westkirche wieder eingeführt und - modernem Empfinden entsprechender - nicht mit Wangenkuss sondern durch Händedruck oder Umarmung ausgedrückt.