Predigten von P. Martin Löwenstein SJ

Predigt zum 4. Sonntag der Osterzeit Lesejahr C 2013 (Erstkommunion)

Zurück zur Übersicht von: 4. Sonntag der Osterzeit C

21. April 2013 - Kleiner Michel (St. Ansgar), Hamburg

1. Unzählige Bekannte

  • Eine unüberschaubar große Zahl von Menschen aus allen Völkern. Und Gott kennt jeden einzelnen von ihnen. So könnte man den Bogen über die Lesungen aus der Bibel schlagen, die wir gehört haben.
  • Paulus und Barnabas erklären, dass jetzt das Evangelium zu allen Völkern gebracht werden soll. Allen Menschen, egal wo sie wohnen und welche Sprache sie sprechen, sollen zu dem einen Volk Gottes gehören. "Eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen", heißt es in der Offenbarung des Johannes.
  • Von dieser unzählbaren Menge sagt Jesus: "Ich kenne sie, und sie folgen mir". Jesus spricht von sich als Sohn Gottes, der seit seiner Auferstehung zur Rechten des Vaters sitzt. Für uns ist er bei Gott, wie er für uns von Gott gekommen ist. Wie viele wir auch sind, er kennt uns und lädt uns ein, ihm zu folgen.

2. Die Größe Gottes zeigt sich

  • Das gibt eine Ahnung davon, wer Gott ist. Wir Menschen können ja nur ein paar Beziehungen eingehen, auch wenn manche über 500 Freunde bei Facebook haben. Aber Gott ist nicht ein Teil dieser Welt, nur irgendwie größer als alles andere. Nein, Gott ist der Ursprung von allem, ohne Gott gäbe es nichts. Deswegen kann Gott für jeden einzelnen Menschen da sein.
  • Zu Beginn der Vorbereitung auf die Erste Heilige Kommunion, die wir heute feiern, haben wir darüber gesprochen, warum Gott das alles geschaffen hat: Gott hat alles gemacht, damit wir Menschen leben können. Die Welt ist Gottes Geschenk an uns - an uns Menschen zusammen in allen Völkern, Sprachen und Nationen, und an jeden einzelnen von uns.
  • Das zweite, was in dem Vorbereitungskurs ganz wichtig war, haben wir in dem Satz zusammengefasst: "In Jesus zeigt Gott uns sein Herz". Dieser Gott, der von allem verschieden ist, was wir sehen und begreifen, dieser Gott will sich zeigen und sich zu erkennen geben. Dazu wird er selber Mensch. Wenn wir auf Jesus schauen, dann sehen wir, wie Gott ist. In dem was Jesus gesagt hat und wie er gelebt hat, zeigt sich Gott. Vor allem erleben wir, dass Gott, der Allmächtige, nicht für irgendetwas benutzt werden kann, denn Gott ist heilig. Seine Macht ist nicht wie die Macht, die Menschen über andere ausüben. Lieber lässt sich Gott an das Kreuz schlagen, als aufzuhören, alle Menschen zu lieben.

3. Kommunion

  • Jesus sagt: "Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins." Das bedeutet: Wen Gottdurch die Taufe in sein Volk berufen hat, und wer auf die Stimme von Jesus hört, der hat Gemeinschaft mit Gott durch Jesus Christus. Communio aber ist ein lateinisches Wort, das auf deutsch bedeutet: Gemeinschaft.
  • Jesus war ein Mensch, hat gelebt wie ein Mensch, ist gestorben wie ein Mensch. Und doch war der unendliche Gott in ihm gegenwärtig; deswegen sagt er: "Ich und der Vater sind eins."
    Das Brot der Heiligen Kommunion, die Hostie, sieht aus wie Brot, wird gebrochen wie Brot, schmeckt wie Brot. Und doch ist in diesem Brot Jesus Christus gegenwärtig. Denn Jesus hat das Brot und den Wein als Zeichen seiner Kommunion mit den Gliedern seiner Kirche gewählt. In der Taufe sind wir in diese Gemeinschaft hinein genommen worden. Jedes Mal, wenn wir als Kirche zusammen kommen und die Kommunion feiern, erleben wir diese Gemeinschaft.
  • Hier sind wir 14 Kommunionkinder und rund 350 Erwachsene. Die Kinder dürfen heute zum ersten Mal und dann in jeder Messe die Heilige Kommunion empfangen. Ich werde ihnen das gebrochene Brot zeigen und dazu sagen: "Der Leib Christi". Ich werde sie damit fragen, ob sie daran glauben, dass in diesem Brot durch Jesus Christus in seinem Leib der unendliche, ewige Gott für jedes einzelne Kind und alle, die die Kommunion empfangen, da ist; ob sie glauben, dass Gott uns so sein Herz zeigt, dass dieses Brot gebrochen der Leib von Jesus Christus ist. Gott hat uns Jesus gegeben. Gott hat Jesus uns gegeben. Und niemand kann uns seiner Hand entreißen, wenn wir das einfache Bekenntnis sprechen: Ja, ich glaube dass dies der Leib Christi ist, und sage daher: Amen.