Predigt zum Palmsonntag Lesejahr C 2007
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1. April 2007 - Pfarrkirche Oberschwappach/Knetzgau
1. Ziele und Wege
- Im Schlussgebet vom Palmsonntag werden wir beten: "Gib uns durch seine
Auferstehung die Gnade, das Ziel unserer Pilgerschaft zu erreichen."
Wir wissen also, dass es ein Geschenk ist - Gnade eben - wenn unser Leben
nicht das Ziel verfehlt. Und wir wissen, dass wir unterwegs sind. Als Pilger.
- Der Palmsonntag kann der Anfang eines Weges sein. Der ganze Weg ist schon
in den Blick genommen. Wir haben die ganze Passion gehört. Aber nun geht
es für jeden einzelnen auf den Weg. Es ist an uns, ob wir uns darauf
einlassen.
- Jeder von uns hat für sein Leben eigene Ziele. Die können wir
nicht gegeneinander austauschen, denn sie müssen von jedem von uns in
unserem Leben erst entdeckt werden.
2. Passion und Auferstehung
- In der langen Passionsgeschichte haben wir in den Abgrund der Finsternis
geschaut. In der Eucharistie werden wir die Auferstehung feiern. Das gehört
zusammen.
- Wir haben heute schon die Passion gehört, weil wir nun während
der kommenden Woche einen Weg gehen können. Durch die Passionserzählung
kommt in den Blick, was sterben muss, damit Auferstehung möglich wird.
- Von uns aus sehen wir nur die Ziele, die nicht weh tun - uns nicht weh tun.
Für die Jünger sind in der Karwoche alle diese Ziele zerbrochen:
Macht und Herrlichkeit und Einfluss und Reichtum. Für Petrus und Konsorten
ist all das zerplatzt.
3. Freiheit üben
- Was will ich platzen lassen, um anderes zu gewinnen? Ist es mir drei Euro
mehr wert, statt billig-billig doch lieber fair gehandelten Kaffee zu kaufen,
damit Tausende Kilometer entfernt Kaffeebauern vom Ertrag ihrer Arbeit leben
können? Ist es mir drei Stunden wert, die alte Frau in der Nachbarschaft
zu besuchen? Ist es mir das Eingeständnis wert, dass ich Unrecht hatte,
um eine Liebe zu retten? ist es mir wert, etwas aufzugeben, damit mehr Liebe
möglich ist?
- Die Woche vom Palmsonntag lässt uns das einüben. Im Blick auf
den Weg Jesu können wir uns selbst prüfen und fragen, was wir können,
was wir wollen, wohin wir wollen und was wir dafür aufgeben. Das kann
für jeden von uns der Pilgerweg bis Ostern sein.
- Aber nur wer frei ist, kann etwas aufgeben. Deswegen geht es auch um diese
Freiheit. Die Auferstehung Jesu ist für uns der Garant, dass wir gewinnen
können, wenn wir um seiner Liebe willen verlieren. Lasst uns daher im
Bekenntnis und in den Fürbitten uns diesem Gott zuwenden, ihm unsere
Gaben bringen, damit wir von ihm beschenkt werden mit dem Leben der Auferstehung
im gebrochenen Brot. Amen.