Eucharistiefeier - Hochgebet
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  • Erheben der Gaben, Kniebeuge und Verbeugung
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Die Messe ist Wort und darstellendes Spiel, heiliges Spiel. Das wird besonders bei der Wandlung deutlich. Der Priester spricht nicht nur die Einsetzungsworte Jesu. Zu dem "das ist mein Leib ... mein Blut...nehmt!" nimmt er Brot und Wein und zeigt sie der Gemeinde. Er hält sie ihnen entgegen, wie es Jesus getan haben mag. Dadurch kommt zum Ausdruck, dass es Christus selbst ist, der uns seinen Leib reicht. (Das Brechen des Brotes, von dem im Einsetzungsbericht die Rede ist, wird gesondert hervorgehoben und erfolgt daher später.)
Dieser Höhepunkt der Messe hatte in der Liturgie vor allem des zweiten Jahrtausends eine große Bedeutung. Zumal in Zeiten, in denen die Gläubigen nur selten zur Kommunion gingen, war das Schauen der gezeigte Hostie eine "geistliche Kommunion". Auch der Priester stimmt nun ein in die Verehrung des gegenwärtigen Herrn, indem er von der Rolle Christi wechselt in die Rolle dessen, der mit der Gemeinde das Sakrament empfängt: er beugt das Knie vor dem Altar (seit dem 15. Jahrhundert). Wer während der Wandlung steht, kann diese Verehrung durch eine leichte Verbeugung ausdrücken. Kirchliche Synoden aus dem Hochmittelalter haben dies sogar ausdrücklich gefordert, da zu dieser Zeit das Knien während des Hochgebetes noch nicht allgemein war. Seit dieser Zeit ist auch bekannt, dass manche Gläubige sich an dieser Stelle bekreuzigen.