Predigten von P. Martin Löwenstein SJ

Kinderpredigt zum 2. Fastensonntag Lesejahr A 2020 (Genesis)

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8. März 2020 - St. Evergislus Bonn - Bad Godesberg Plittersdorf

1.  Vertrauen

  • Glauben bedeutet: Auf Gott vertrauen. Vertrauen ist ein Gedanke im Kopf: Ich denke darüber nach. Vertrauen ist auch ein Gefühl im Herzen. Und dann hat Vertrauen auch etwas mit den Füßen zu tun. Menschen, die Gott vertrauen bleiben nicht stehen, sondern machen sich auf den Weg.
  • Vor dreißig Jahren habe ich in dieser Kirche zum ersten Mal als Priester die Heilige Messe gefeiert. Damals hatte ich einen Satz aus dem Evangelium nach Johannes ausgesucht. Der Satz war mir wichtig und ist mir bis heute wichtig. Darin sagt Jesus zu seinen Freunden und Schülern, den Jüngern: „Ich habe Euch dazu bestimmt, dass ihr Euch aufmacht!“.
  • Gott hat uns geschaffen und liebt uns. Deswegen können wir ihm vertrauen. Er kennt uns besser als wir uns selbst oder unsere Eltern. Und Gott liebt die Menschen, die er geschaffen hat. Er sieht in unser Herz. Er sagt uns: Da ist ganz viel Kraft in deinem Herzen. Mache dich auf den Weg. Beginne Dein Leben. Gehe in ein neues Land.

2. Aufbruch

  • Die Bibel erzählt uns von Abraham. Er lebte vor vielen Tausend Jahren. Er ist der erste, von dem berichtet wird, dass Gott ihm gesagt hat: Mache dich auf den Weg.
  • Damals blieben die Menschen bei ihren Eltern und in ihrer Heimat, auch wenn sie schon erwachsen waren. Zu Abraham sagt Gott: Verlasse das, was du bisher gekannt hast. Ich verspreche dir: Ich führe dich in ein neues Land. Ich bin mit dir auf dem Weg. Du kannst mir vertrauen.
  • Kinder dürfen meistens bei ihren Eltern und in ihrer Heimat bleiben. Das ist sehr schön. Manche Kinder aber müssen sich auch heute auf den Weg machen. Sie fliehen vor Krieg und Armut. Dafür brauchen sie viel Vertrauen. Sie vertrauen: Dort, wo ich hingehe, finde ich Menschen, die mir helfen. Gott wird ihnen sagen: Sei ein Segen!

3. Segen

  • Bevor Abraham aufbricht bekommt er von Gott einen Segen. Gott sagt: Ich segne dich. Segnen bedeutet: Gott bleibt uns ganz nahe.
    Wenn die Mutter morgens zum Abschied am Kindergarten einen Kuss gibt, dann sagt sie: Hab keine Angst. In meinen Gedanken bin ich nahe bei dir. Segen ist ein Küsschen von Gott: Ich bin bei dir, du kannst mir vertrauen.
  • Damit ist Segen aber immer ein Auftrag. Gott sagt nicht: Geh los, egal wohin. Sondern Gott sagt: Geh los, und sei ein Segen für andere Menschen. Andere Menschen brauchen dich. Sie sollen dir vertrauen können. Ich segne dich und gebe dir die Kraft, für andere da zu sein. Jeder Segen ist ein Auftrag.
  • Manchmal fällt es schwer, für andere da zu sein. Manchmal fällt es leicht.  Wenn Gott uns segnet, können wir auch Wege gehen, die nicht leicht sind. Wir können Gott vertrauen. Er sagt: Ich zeige dir ein Land, in dem du leben kannst. Es ist das Land der Liebe und des Lichtes. Wer dieses Land sieht, dessen Gesicht leuchtet vor Freude.
    Davon erzählt das Evangelium: Jesus sieht nach vorne und sieht Gottes Reich. Er sieht viel Liebe, Vertrauen und Hoffnung. Deswegen leuchtet sein Gesicht voll Freude. Er geht mit seinen Freunden los. Er vertraut Gott: Auch wenn es schwer wird, du bist bei mir. Dein Segen gibt mir Kraft. Amen.