Mit dem letzten Gebet der Gemeinde vor der Kommunion (Text) wird ein Hauptmann aus dem Matthäusevangelium zitiert, der Jesus um die Heilung eines seiner Knechte bittet. "Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund." (Mt 8,8). Nicht eigener Wert oder eigene Würde befähigen uns, Anteil zu haben am Leib Christi, sondern Gottes Berufung in der Taufe. Dass vor der Kommunion die Sündigkeit des Menschen noch einmal betont wird, hat daher nichts mit der Herabwürdigung des Menschen zu tun. Im Gegenteil. In der Kommunion erfahren wir die höchste Würde, die ein Mensch haben kann: Gemeinschaft mit dem allmächtigen Gott. Wie einem Königskind werden wir daher ermahnt, uns nicht über andere zu erheben. Nur wer begreift, wie hoch wir durch die Kommunion erhoben werden, kann ermessen, wie wichtig es ist an dieser Stelle noch ein Mal zur Bescheidenheit zu mahnen.