Predigten von P. Martin Löwenstein SJ

Lesung zum 3. Sonntag der Osterzeit Lesejahr C

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1. Lesung Apg 05,27b-32.40b-41
2. Lesung Offb 05,11-14
Evangelium Joh 21,01-19

1. Lesung: Verhör der Apostel vor dem Hohen Rat: Apostelgeschichte 05,27b-32.40b-41: Man führte die Apostel herbei und stellte sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester verhörte sie und sagte: Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; ihr aber habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen. Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt. Ihn hat Gott als Herrscher und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken. Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.
Nachdem der Hohe Rat beraten hatte, ließen sie sie auspeitschen; dann verboten sie ihnen, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei. Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden.

Textanalyse Apostelgeschichte 05,17-42: 17 AUFSTEHEND aber der Hochpriester und alle mit ihm, die Partei der Saddukaier, wurden erfüllt mit Eifersucht I8und legten Hand an die Apostel und gaben sie in öffentliche Haft. 'Ein Engel (des) Herrn aber (des) Nachts öffnend die Türen des Gefängnisses und herausführend sie, sprach: 2()Geht und euch HINSTELLEND, redet im Heiligtum zum Volk alle Worte dieses Lebens.21 (Es) hörend aber, gingen sie frühmorgens hinein ins Heiligtum und lehrten. Herbeikommend aber der Hochpriester und die mit ihm, zusammenriefen sie das Synhedrion und den ganzen Ältestenrat der Söhne Israels, und sie schickten in den Kerker, sie vorführen zu lassen. 22Die hinkommenden Diener aber fanden sie nicht im Gefängnis; nachdem sie umgekehrt waren aber, meldeten sie, sagend: 23Den Kerker fanden wir verschlossen in aller Sicherheit und die Wachen stehend an den Türen, als wir aber öffneten, fanden wir drinnen keinen. 24Als sie aber hörten diese Worte, sowohl der Befehlshaber des Heiligtums als auch die Hochpriester, waren sie ratlos ihretwegen, was dies wohl werden möchte. 25Herbeigekommen aber meldete ihnen einer: Siehe, die Männer, die ihr gegeben habt ins Gefängnis, sind im Heiligtum STEHEND und lehrend das Volk. 26Dann weggehend, holte sie der Befehlshaber mit den Dienern, nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten das Volk, dass sie gesteinigt würden.
27Bringend aber STELLTEN sie sie in das Synhedrion. Und (es) befragte sie der Hochpriester, 28sagend: Geboten wir euch [nicht] durch ein Gebot, nicht zu lehren in diesem Namen? Und siehe, ihr habt erfüllt Jerusalem mit eurer Lehre. und ihr wollt bringen auf uns das Blut dieses Menschen. 29Antwortend aber sprachen Petros und die Apostel: GEHORCHEN (peithein = überzeugen, archein = anfangen, herrschen, petharchein = gehorchen) muss man Gott mehr als Menschen. 30Der Gott unserer Väter erweckte Jesus, an den ihr Hand legtet, hängend ihn ans Holz; 31diesen erhöhte Gott zum ANFÜHRER (archegos) und Retter zu seiner Rechten, Israel (zu) gehen Umkehr und Erlass von Sünden. 32Und wir sind Zeugen dieser Geschehnisse, und der heilige Geist, den Gott gab den ihm GEHORCHENDEN.
33Die (es) Hörenden aber ergrimmten und wollten sie beseitigen. 34AUFSTEHEND aber im Synhedrion ein Pharisaier mit Namen Gamaliel, ein Gesetzeslehrer, geehrt heim ganzen Volk, befahl, kurz die Männer hinauszutun, 35und er sprach zu ihnen: Männer, Israeliten, nehmt euch in acht bei diesen Menschen, was ihr tun wollt. 36Denn vor diesen Tagen STAND auf Theudas, sagend, dass er jemand sei, dem sich anschloss eine Zahl von vierhundert Männern; der wurde beseitigt, und alle, wieviele ihm folgten, lösten sich auf und wurden zu nichts. 37Nach diesem STAND auf Judas der Galilaier in den Tagen der Aufschreibung, und er brachte (zum Abfall) Volk hinter sich; auch jener ging zugrunde, und alle, wieviele ihm folgten, wurden zerstreut. 38Und in bezug auf das Jetzt sage ich euch, lasst ab von diesen Menschen und lasst sie! Denn wenn von Menschen ist dieses Vorhaben oder dieses Werk, wird es zerstört werden, 39wenn aber von Gott es ist, nicht werdet ihr sie zerstören können, damit ihr nicht etwa gar als Kämpfer gegen Gott erfunden werdet. Sie aber folgten ihm, 40und herbeirufend die Apostel,geboten sie, nachdem sie sie geschunden hatten, nicht zu reden im Namen von Jesus, und entließen (sie). 41 Die aber nun gingen, sich freuend, (weg) vom Angesicht des Synhedrions, weil sie gewürdigt worden waren, für den Namen verachtet zu werden, 42und jeden Tag im Heiligtum und nach Häusern nicht hörten sie auf, zu lehren und (als Evangelium) zu verkünden den Gesalbten, Jesus.
In Anlehnung an: Hainz, Josef: Münchener Neues Testament. Studienübersetzung. Düsseldorf (Patmos). 4 Auflage 1995.

Zwischengesang: Psalm 30,2.4-6.12a.13b, KV vgl. 2: Herr, du zogst mich aus der Tiefe; ich will dich rühmen in Ewigkeit.
Ich will dich rühmen, Herr, / denn du hast mich aus der Tiefe gezogen und lässt meine Feinde nicht über mich triumphieren. * Herr, du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes, aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen. * Singt und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen, preist seinen heiligen Namen! * Denn sein Zorn dauert nur einen Augenblick, doch seine Güte ein Leben lang. * Wenn man am Abend auch weint, am Morgen herrscht wieder Jubel. * Du hast du mein Klagen in Tanzen verwandelt. * Herr, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.
2. Lesung: Das versiegelte Buch und das Lamm: Buch der Offenbarung des Johannes 5,11-14: Ich sah, und ich hörte die Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die Lebewesen und die Ältesten; die Zahl der Engel war zehntausend Mal zehntausend und tausend Mal tausend. Sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob. Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was in der Welt ist, hörte ich sprechen: Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. Und die vier Lebewesen sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an.
Evangelium: Die Erscheinung des Auferstandenen am See: Johannes 21,1-14: Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus (Zwilling), Natanael aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.
Langfassung: Das Wort des Auferstandenen an Petrus: Joh 21,15-19: Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweitenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum drittenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum drittenmal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!