Predigten von P. Martin Löwenstein SJ

Predigt zur Beerdigung Hamburg 21. August 2015

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21. August 2015 - Hamburg

1.

  • "Gott befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen", "Rozkaże bowiem o tobie swoim aniołom, aby cię strzegli na wszystkich twoich drogach". Gott hat dieses Versprechen für Misiek vor 42 Jahren erfüllt.
  • In Ihrer Ehe, liebe Frau D., hat Gott sie beide einander anvertraut. Sie und ihre Kinder dürfen in Dankbarkeit auf diese Jahre schauen. "All deine Wege", wahrscheinlich hat keiner von Ihnen beiden damals geahnt, wie weit diese Wege Sie führen würden, viele Jahre, viele Orte und Länder.
  • Sie haben einander die Treue versprochen in guten und in schlechten Tagen. Von beidem haben Sie gehabt. Auch Z. hat es nicht immer leicht gemacht; wir Menschen selbst tragen viel dazu bei, dass die Wege nicht immer gerade sind und leicht zu gehen für die anderen. Aber Sie sind Ihrem Mann als Engel zur Seite gestanden und Ihr Mann Ihnen. Einander Engel Gottes sein zu dürfen in so vielen Jahren ist ein großes Geschenk.

2.

  • Sie haben sich, liebe Frau D., für diesen Gottesdienst die Verse aus Psalm 91 gewünscht. Daheim haben Sie das Bild eines Engels, das Sie selbst gemalt haben. Es ist ein sanfter Engel. Das Wort "Engel" bedeutet im Griechischen und Hebräischen, Angelos und Balak, einfach "Bote". Es sind die Boten und Botschaften, in denen wir Gottes Gegenwart erfahren.
  • So ein Gebet wie den Psalm 91 beten wir nicht immer gleich. Manchmal beten wir es in ruhigem Vertrauen. Manchmal in Sehnsucht, manchmal vielleicht sogar in Trauer und Zorn, weil wir das Gefühl haben, Gott lässt uns im Stich. Zu allen Zeiten ist dieser Psalm nicht nur in einer Weise gebetet worden. Gerade Menschen, die schwere Zeiten durchlebt haben, werden Gott gefragt haben: Wo ist nun Dein Engel? Und: Konntest Du uns nicht davor bewahren?
  • Gerade in diesen Tagen können Sie sich die Worte dieses Psalmes schenken lassen als ein Gebet, das Ihnen vermutlich von allein nicht so leicht über die Lippen käme. Jetzt erinnert es Sie an die Zeiten, zu denen der Glaube getragen hat, und wird so zur Bitte, er möge auch in diesen Stunden tragen.

3.

  • Unsere Hoffnung sieht auf Jesus Christus. Am Kreuz haben ihn Engel getröstet und im Himmel haben sie ihn begrüßt. Daher bitten wir Gott, dass er Z. M. D. jetzt auf dem letzten Weg behüte und leite.
  • Wir sind im Blick auf Gott mit ihm verbunden. So oft hat er zusammen mit seinem Hund vor dem Portal des Kleinen Michel gestanden und hinein geschaut. Beide haben auf ihre Weise gebetet, sich auf Gott ausgerichtet, auch wenn ihnen vielleicht manchmal hundeelend zu Mute gewesen war.
  • Gott, an Dich hat sich gebunden, du bist es, der ihn nun aus dem Tod retten kannst. Schütze ihn, du kennst seinen Namen. Sende deine Heiligen Engel und geleite ihn in deine Ewigkeit. Amen.