1.Lesung Neh 8, 2-4a.5-6.8-10
2.Lesung 1 Kor 12,12-31a
Evangelium Lk 1,1-4.4,14-21 |
1. Lesung: Die Unterweisung
im Gesetz: Nehemia 08,02-04a.5-6.8-10 [8,1-12]: [Das
ganze Volk versammelte sich geschlossen auf dem Platz vor dem Wassertor
und bat den Schriftgelehrten Esra, das Buch mit dem Gesetz des Mose zu holen,
das der Herr den Israeliten vorgeschrieben hat. Am ersten Tag des siebten
Monats] brachte der Priester Esra das Gesetz vor die Versammlung;
zu ihr gehörten die Männer und die Frauen und alle, die das Gesetz
verstehen konnten. Vom frühen Morgen bis zum Mittag las Esra auf dem
Platz vor dem Wassertor den Männern und Frauen und denen, die es verstehen
konnten, das Gesetz vor. Das ganze Volk lauschte auf das Buch des Gesetzes.
Der Schriftgelehrte Esra stand auf einer Kanzel aus Holz, die man eigens
dafür errichtet hatte.
[Neben ihm standen rechts Mattitja, Schema, Anaja,
Urija, Hilkija und Maaseja, und links Pedaja, Mischaël, Malkija, Haschum,
Haschbaddana, Secharja und Meschullam.] Esra öffnete das
Buch vor aller Augen; denn er stand höher als das versammelte Volk.
Als er das Buch aufschlug, erhoben sich alle. Dann pries Esra den Herrn,
den großen Gott; darauf antworteten alle mit erhobenen Händen:
Amen, amen! Sie verneigten sich, warfen sich vor dem Herrn nieder, mit dem
Gesicht zur Erde. [Die
Leviten Jeschua, Bani, Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodija, Maaseja,
Kelita, Asarja, Josabad, Hanan und Pelaja erklärten dem Volk das Gesetz;
die Leute blieben auf ihrem Platz.] Man las aus dem Buch, dem
Gesetz Gottes, in Abschnitten vor und gab dazu Erklärungen, so dass
die Leute das Vorgelesene verstehen konnten. Der Statthalter Nehemia, der
Priester und Schriftgelehrte Esra und die Leviten, die das Volk unterwiesen,
sagten dann zum ganzen Volk: Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des Herrn,
eures Gottes. Seid nicht traurig, und weint nicht! Alle Leute weinten nämlich,
als sie die Worte des Gesetzes hörten. Dann sagte Esra zu ihnen: Nun
geht, haltet ein festliches Mahl, und trinkt süßen Wein! Schickt
auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute ist ein heiliger Tag
zur Ehre des Herrn. Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist
eure Stärke. |
Zwischengesang: Psalm 19, 8.-10.12.15 (Kv: vgl. Joh
6, 63b) Deine Worte, o Herr, sind Geist und Leben.
Die Weisung des Herrn ist vollkommen und gut, sie erquickt den
Menschen. * Das Gesetz des Herrn ist verlässlich, * den Unwissenden
macht es weise. * Die Befehle des Herrn sind richtig, sie erfreuen das Herz;
* das Gebot des Herrn ist lauter, es erleuchtet die Augen. * Die Furcht
des Herrn ist rein, sie besteht für immer. * Die Urteile des Herrn
sind wahr, gerecht sind sie alle. * Auch dein Knecht lässt sich von
ihnen warnen; wer sie beachtet, hat reichen Lohn. * Die Worte meines Mundes
mögen dir gefallen; was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen,
* Herr, mein Fels und mein Erlöser. |
2. Lesung: Der eine Leib
und die vielen Glieder: 1. Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in
Korinth 12,12-31a: Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele
Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen
einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist
wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und
Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.
Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern.
Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!,
so gehört er doch zum Leib. Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge,
ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib. Wenn der
ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur
Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn? Nun aber hat Gott
jedes einzelne Glied so in den Leib eingefügt, wie es seiner Absicht
entsprach. Wären alle zusammen nur ein Glied, wo bliebe dann der Leib?
So aber gibt es viele Glieder und doch nur einen Leib. Das Auge kann nicht
zur Hand sagen: Ich bin nicht auf dich angewiesen. Der Kopf kann nicht zu
den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht. Im Gegenteil, gerade
die schwächer scheinenden Glieder des Leibes sind unentbehrlich. Denen,
die wir für weniger edel ansehen, erweisen wir um so mehr Ehre, und
unseren weniger anständigen Gliedern begegnen wir mit mehr Anstand,
während die anständigen das nicht nötig haben. Gott aber
hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringsten Glied mehr Ehre
zukommen ließ, damit im Leib kein Zwiespalt entstehe, sondern alle
Glieder einträchtig füreinander sorgen. Wenn darum ein Glied leidet,
leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen
mit ihm. Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder einzelne ist ein Glied
an ihm.
So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel eingesetzt, die andern als
Propheten, die dritten als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Wunder zu
tun, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, endlich
die verschiedenen Arten von Zungenrede. Sind etwa alle Apostel, alle Propheten,
alle Lehrer? Haben alle die Kraft, Wunder zu tun? Besitzen alle die Gabe,
Krankheiten zu heilen? Reden alle in Zungen? Können alle solches Reden
auslegen? Strebt aber nach den höheren Gnadengaben! |
Evangelium: Das Vorwort:
Lukas 1,1-4 und Erstes Auftreten in Galiläa und in Nazareth: Lukas
4,14-21: Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über
all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. Dabei
hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen
und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich entschlossen, allem
von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter
Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit
der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.
Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa
zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch
nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in
die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man
ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle,
wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich
gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe;
damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das
Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr
des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener
und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr
eben gehört habt, erfüllt. |